Ein Zahnarzt trägt Mundschutz: Hygiene nicht erst seit COVID-19

In der Zahnarztpraxis „Show your Smile“ in Berlin-Wilmersdorf tragen die Zahnärzte und das zahnmedizinische Personal Mundschutz. Zahnärztin Simone Hagelstein spricht in einem Interview mit dem Tagesspiegel offen über die Hygiene vor und während der Corona-Pandemie. Seit 20 Jahren führt sie die im Jahr 1978 von ihrer Mutter gegründete Praxis nun im Familienbetrieb. Seit COVID-19 kommen weniger Patienten zum Zahnarzt, stellt das Team der Praxis in Berlin-Wilmersdorf fest.

Zahnärzte sind influenzagefährdeter als Hausärzte

Der Mundschutz, der heute in Supermärkten und öffentlichen Verkehrsmitteln verbindlich ist, wird in der SyS Zahnarztpraxis in Berlin-Wilmersdorf nicht erst seit der Corona-Pandemie getragen. Hygiene ist für das Praxisteam ein wichtiges Kernthema und dazu gehört der Mundschutz, wie die Zahnärztin anmerkt. Der medizinische Mundschutz und die Handschuhe geben Patienten, aber auch dem Team der Praxis Sicherheit. Während ein Hausarzt zum Beispiel Abstand halten kann, ist das bei einer zahnmedizinischen oder kieferorthopädischen Behandlung nicht möglich. Hygiene spielt in Berlin-Wilmersdorf nicht erst seit Corona eine Rolle, denn die eigene Gesundheit und die Gesundheit der Patienten stehen im Vordergrund. Der Coronavirus ist ebenso wie jeder andere Influenzavirus ein Risiko, bei dem Zahnärzte aufgrund des Direktkontakts zum Patienten besonders gefährdet sind.

„Aktuell kommen weniger Patienten als vor der Pandemie. Die Zahnarztpraxis bleibt wie gewohnt geöffnet und führt alle Behandlungen inklusive der Prophylaxe und der PZR durch.“

Simone Hagelstein geht es wie fast jedem Zahnarzt. Eine Orientierung an den Empfehlungen der Kassenärztlichen Vereinigung würde für sie und das Team in Berlin-Wilmersdorf gravierende wirtschaftliche Folgen bedeuten. „Zahnschmerzen und Behandlungsbedarf kennen auch keine Krise“, merkt die Dentistin an und findet es unverantwortlich, wenn ein Zahnarzt seine Praxis aus Angst vor einer Infektion schließt. Denn schließlich soll Patienten mit Schmerzen auch weiterhin geholfen werden und auch die professionelle Zahnreinigung und Prophylaxe werden nicht weniger wichtig, nur weil das Coronavirus sich ausbreitet. Mit entsprechenden Hygienemaßnahmen für die Patienten und das Team ist das Risiko einer Infektion beim Zahnarzt deutlich geringer als in Allgemeinarztpraxen.

Lesen Sie hier das vollständige Interview aus dem Tagesspiegel.

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